Nach dem überraschenden Rücktritt von Spielertrainer Cosimo Attorre steht der abstiegsbedrohte Fußball-Bezirksligist AC Catania Kirchheim vor turbulenten Wochen. Interimstrainer Maurizio Latte soll zwar bis zur Winterpause übernehmen, doch im Hintergrund läuft bereits die Suche nach einem neuen „Feuerwehrmann“. Im Gespräch ist dabei kein Geringerer als Giuseppe „Pippo“ Forzano, der dem Verein mit seiner enormen Erfahrung und seinem fußballerischen Know-how kurzfristig Stabilität verleihen könnte. Ein Gespräch soll am Freitag stattfinden.
Bis Vollzug gemeldet werden kann, wartet auf die Kirchheimer am Samstag– der Spieltag findet wegen des Totensonntags bereits samstags statt – eine schwierige Auswärtsaufgabe beim TSV Oberboihingen. Mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze sollten die „Catanesi“ aber trotz aller Unruhe dringend punkten, um den Anschluss an das rettende Ufer nicht zu verlieren.
VfL plant Sieg ein
Wenn der VfL Kirchheim am morgigen Samstag den TSV Deizisau empfängt, prallen zwei Traditionsvereine aufeinander, die aktuell weit entfernt von alten Glanzzeiten agieren. Während sich der VfL nach einem Umbruch zumindest im soliden Mittelfeld der Tabelle wiederfindet, steckt der TSV Deizisau auf dem Abstiegsrelegationsplatz und kämpft erstmals seit 2005 wieder gegen den Absturz in die Kreisliga.
Besonders brisant: Mit Manuel Lisac und Arlind Smajli stehen zwei Ex-Deizisauer im Kader der Kirchheimer. Für beide dürfte das Spiel auf dem „Wembley“-Kunstrasen – der Stadionrasen ist wetterbedingt gesperrt – eine emotionale Angelegenheit werden. Cheftrainer Felix Lache freut sich derweil über eine weitere Neuigkeit: Der alte Kunstrasenplatz auf der anderen Seite der Lindach ist in den vergangenen Wochen saniert und aufbereitet worden. „Das gibt uns wieder mehr Ausweichmöglichkeiten, auch wenn es eine andere Art von Kunstrasen ist.“
Sportlich gibt Lache die Marschroute klar vor: „Wir wollen in den beiden verbleibenden Spielen sechs Punkte holen.“ Gegen Deizisau soll demnach der erste Schritt gelingen, bevor in der Winterpause „Ruhe einkehren“ kann.
Jesinger wollen Zählbares
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen – und der TSV Jesingen schließt sich diesem Motto an. Seit acht Spielen ungeschlagen, aber mit drei Siegen und fünf Unentschieden eher gemächlich unterwegs, richtet sich der Blick in der Tabelle weiterhin vorsichtig nach unten.
Morgen wartet mit dem 1. FC Heiningen ein unbequemer Gegner. Der ehemalige Verbandsligist steht zwar im oberen Tabellendrittel, hat mit 15 Punkten Rückstand zur Spitze aber kaum noch realistische Aufstiegschancen. Torjäger Argjend Shalaj, der gemeinsam mit seinem Bruder Adonis im Sommer vom VfL Kirchheim zu den „Gerstenklopfern“ gewechselt war, sieht dennoch Chancen: „Wir wollen die Serie ausbauen und ungeschlagen in die Winterpause gehen. Und ich glaube, keiner hätte etwas dagegen, wenn auch mal wieder ein ‚Dreier‘ dabei rausspringt.“
Darüber hinaus fühlt sich der 22-Jährige in seiner neuen sportlichen Heimat an den Lehenäckern pudelwohl: „Die Jungs haben uns super aufgenommen, und wir haben in den letzten Monaten auch fußballerisch einen großen Sprung gemacht.“
Zweikampf um den Titel?
Währenddessen scheint die Spitze der Bezirksliga bereits klar verteilt. Der TSV Köngen (36 Punkte) und der 1. FC Eislingen (34 Punkte) haben sich bereits mit deutlichen Vorsprüngen abgesetzt. Die Verfolger wirken derzeit zu unbeständig, um diesen Rückstand noch aufholen zu können. Auch morgen steht für die beiden Topteams ein Pflichtsieg auf dem Programm: Die Köngener sind bei Schlusslicht TSV Berkheim zu Gast, der 1. FC Eislingen empfängt den FV Plochingen.