Es war das große Gesprächsthema nach dem vergangenen Bezirksliga-Spieltag, nun liegen die Diagnosen für die verletzten Weilheimer Akteure vor: Sowohl Niklas Roth als auch Max Fischer haben sich im Match gegen den TSV Köngen einen Kreuzbandriss zugezogen, der für beide das vorzeitige Saison-Aus bedeutet. Roth hat zudem eine Blessur des inneren und äußeren Meniskus erlitten. Marcel Geismann ringt um Worte. „Zwei solch schwere Verletzungen in einem Spiel, das habe ich noch nie erlebt“, sagt der Weilheimer Chefcoach, der vergangene Sonntag sei so etwas wie ein „sportlicher Schicksalstag“ für sein Team gewesen.
Für den TSVW gab es in dieser Woche noch weitere schlechte Kunde: Tino Martorelli, im Derby gegen den VfL Kirchheim verletzt ausgewechselt, hat einen Meniskusschaden, Operation folgt. Das Fußballjahr 2022 sei für ihn vorbei, so Geismann, was auch für Hannes Luber gilt. Der Kapitän muss sechs Wochen lang eine Schiene tragen, um einen Bänderriss auszuheilen. Dass der jüngste verletzte, Marco König, voraussichtlich alsbald wieder eingreifen kann, sorgt für etwas Trost in der Weilheimer Mannschaft. Lediglich etwas mehr als ein Dutzend Spieler hätten am Training unter der Woche teilnehmen können, berichtet Geismann vor dem Match seines neuntplatzierten TSV gegen den Tabellensechsten FV Neuhausen.
Spitzenspiel in Kirchheim
In anderen Sphären schweben der VfL Kirchheim und der FC Eislingen. Das Duell auf dem Kirchheimer „Wembley“-Platz bringt ein Aufeinandertreffen des Tabellenzweiten (VfL) gegen den Tabellendritten. Für Armin Ohran „definitiv ein Highlight“. Dass die Teckstädter neben dem fleißigen Scheffeln von Punkten auch feine Defensivarbeit verrichten – sie sind seit drei Partien ohne Gegentor –, lässt den Kirchheimer Coach zufrieden wirken: „Alle Spieler arbeiten nicht nur gut gegen den Ball, sondern nutzen die Ballgewinne für gezielte Aktionen nach vorne.“ Solch eine Handlungsweise sei eine Basis für Erfolg.
Gegner FC Eislingen, mit dem einstigen Kirchheimer Kicker Thomas Scheuring als Coach am Regiepult, führte an sechs Spieltagen die Bezirksliga-Meute an, eine Schwächephase ließ den FCE kürzlich zwei Plätze zurückfallen. Per 5:2 gegen Landesliga-Absteiger TSV Deizisau schoss sich der Ex-Oberligist jedoch vergangenen Sonntag aus der Mini-Krise.
Auf eine selbige würde Jesingens Coach Stefan Haußmann gerne verzichten. Das Wort Krise hat allerdings sowieso keinen Platz in seinem Repertoire. Die Realität zeigt: Zwar floppten die Jesinger zuletzt 1:4 in Neidlingen, doch die Bilanz der vergangenen fünf Partien (2-1-2) zeugt in der Summe von Durchschnitt. Haußmann weiß, dass ein Sieg gegen den punktgleichen FV Plochingen wegweisend sein kann. „Geschlossener als Team agieren, kompakter stehen, individuelle Fehler auf null reduzieren, es dem Gegner nicht einfach machen“, lautet sein Anspruch an die Mannschaft. Die Flegel-Brüder werden fehlen. Dennis definitiv, er weilt für seinen Arbeitgeber in den USA, Sascha vielleicht (angeschlagen). Felice Galeota fällt sicher aus. Max Hiergeist macht unterdessen große Schritte zurück in den Kader, nimmt wieder an den Übungseinheiten teil – mit der Perspektive eines Comebacks in wenigen Wochen. Oliver Horak (Schulterverletzung) fällt laut TSVJ für den Rest des Jahres aus.
Neidlinger dürfen auf die Couch
Beim TV Neidlingen herrschte nach dem 2:1-Thriller gegen Landesliga-Absteiger TSV Deizisau am Donnerstagabend nach dem zweiten Sieg in Folge eine gemütlich-zufriedene Atmosphäre. Am Sonntag steht beim Tabellenletzten Denkendorf der Veredelungsprozess in Form des dritten Siegs in Folge an. „Es wird Zeit, dass wir auswärts nachlegen“, formuliert Siegtorschütze Patrick Kölle das Ziel im Hinblick auf die bisherige Magerbilanz von zwei Zählern auf fremdem Geläuf. Bis zum Match hat der Coach seinem Team freigegeben. Kölle: „Nach den vielen englischen Wochen sollen die Jungs mal abends die Füße hochlegen.“