Freizeit
An der Kugelbahn in Denkendorf kehrt etwas Ruhe ein

Nach Klagen über Müll, Lärm und mehr um den Pfad: Die Gemeindeverwaltung kündigt Anpassungen an.​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​

Beim Kugelpfad in Denkendorf ist nach dem Ansturm zu Beginn nun etwas Ruhe eingekehrt. Foto: pr

Denkendorf. Seit etwa einem Jahr gibt es den Kugelpfad in Denkendorf. Die Nachricht über das neue Freizeitvergnügen verbreitete sich in den sozialen Medien schnell. Denkendorf wurde von Familien mit Kindern an den Wochenenden förmlich überrannt. Seither wurden etwa 44.000 Kugeln verkauft, 32.000 Kugeln wechselten gleich in den ersten Monaten zwischen November 2023 und April 2024 den Besitzer.

Das war zwar erfreulich, zeigte es doch, dass die Gemeinde mit dem Kugelpfad auf einer Wellenlänge mit jungen Familien liegt. Die Anwohner allerdings mussten mit dem Lärm, den zugeparkten Straßen und dem Müll klarkommen. Die unangenehmste Begleiterscheinung: Kinder verrichteten ihre Notdurft an den Gartenhecken der Anwohner. Die beobachteten auch eine Zunahme von Ratten in der Nähe des Bachs, denn offenbar fütterten die Besucher mit dem übrig gebliebenen Vesper die Enten.

Neue Regelungen fürs Parken

Die Gemeindeverwaltung versprach, nach einem Jahr Bilanz zu ziehen, und das tat sie nun auch. Bürgermeister Ralf Barth sagte, er sehe im Kugelpfad eine schöne und gute Bereicherung, auf die Denkendorf stolz sein könne. Man habe sich sehr dafür eingesetzt, die Belastungen durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren. So seien einige Regelungen für das Parken, aber auch zur Verkehrslenkung etabliert worden. Es gebe nun neue Schilder, die zum Wanderparkplatz am Autobahnviadukt leiten. Dort und am Barfußpfad wurden auch weitere Start-Ziel-Gebiete für den Kugelpfad etabliert. Der Kugelautomat im Klosterhof wurde abgebaut. Vor allem aber wurden zusätzliche Mülleimer aufgestellt, und es gibt Hinweise darauf, wo sich die nächste Toilette befindet.

Schon jetzt geht es entlang des Kugelpfads von Denkendorf nicht mehr ganz so wild zu. Nur mehr 300 bis 400 Kugeln pro Woche werden aus den Automaten geholt. Eine Anzahl, die im Frühjahr manchmal täglich verkauft wurde. Der Rückgang, so mutmaßt man in Denkendorf, könne auch mit den Walderlebnispfaden und Kugelbahnen in der näheren Umgebung zu tun haben. Denn seit Juni setzt man in Wendlingen ebenfalls auf den neuen Trend einer Kugelbahn.

Sie ist in einen Walderlebnispfad integriert. Auf 2,7 Kilometern gibt es Spiel, Spaß und Informationen. Wendlingen kämpfte mit ähnlichen Problemen wie Denkendorf. Der erste große Ansturm in den Sommerferien führte zu Parkchaos am Lehmgrüble, wo sich die Kugelbahn-Fans die wenigen Parkplätze mit Waldspaziergängern teilen, während weiter unten alle Parkplätze von Besuchern des Freibades und der Sportanlagen belegt waren.

Parken auf der Streuobstwiese? Das wollte die Wendlinger Stadtverwaltung verhindern und setzte Security ein, um etwas Ordnung ins Chaos zu bringen.

Wie in Denkendorf gab es auch in Wendlingen eine ganze Menge mehr Müll im Wald, der Bauhof musste fast täglich eine Extraschleife fahren, damit die Auswüchse nicht ganz so groß wurden.

Das Konzept wird beibehalten

In Denkendorf will man am Gesamtkonzept für die Kugelbahn festhalten. Allerdings hat man sich für das kommende Jahr einige Neuerungen überlegt. So soll am Viadukt ein zusätzlicher Schotterparkplatz angelegt werden, auf dem 23 Autos parken können.

Zudem hat sich der Gemeinderat für die Verlegung der Fledermausstation ausgesprochen. Denn, so wurde beobachtet, blockierten die Besucher an dieser Station häufig den Gehweg. All jene, die dort nur entlanggehen wollen, müssten deswegen auf die Straße ausweichen.

Sorgen bestanden hier auch, weil immer wieder Kugeln die Uferböschung der Körsch hinabrollen. Denn jeder, der hier eine Kugel im Dickicht verliert, will sie auch wieder zurückholen. Etliche Menschen rutschten also die Böschung hinunter. Die jedoch wird dadurch beschädigt. Also beschloss man, die Fledermausstation an den Parkplatz beim Autobahnviadukt zu verlegen.