Esslingen. Im Park Consul Hotel in Esslingen gehen die Lichter aus. Die Vier-Sterne-Unterkunft hat ihre Pforten dicht gemacht. Das bestätigte die Stadt Esslingen als Eigentümerin des Gebäudes. Ende Oktober hatte das Hotel auch mit Hinweis auf die Corona-Einschränkungen einen Insolvenzantrag gestellt.
Auf der Homepage des Hotels war bis vergangenen Freitagabend kein Hinweis auf die Schließung zu finden, und auch das Online-Buchungsverfahren war noch freigeschaltet. Erst am Montag wurden Internetbesucher über die aktuelle Lage informiert: „Achtung: Wir haben unseren Hotelbetrieb zum 31. Dezember 2020 eingestellt.“
Die Stadt Esslingen äußert sich in einem schriftlichen Statement zu dem Aus des Hotels: Es sei schade, dass „kein Weiterbetrieb durch die Übernahme der insolventen Gesellschaft durch Dritte möglich war“. Die Stadt als Besitzerin hat Hotel, Tiefgarage und das benachbarte Neckar Forum an ihre 100-prozentige Tochter „Esslingen Live“ verpachtet. „ES live“ wiederum hatte das Park Consul an die Brendal Esslingen Hotelbetriebs GmbH verpachtet. Sie habe das Haus seit der Eröffnung im Jahr 2005 erfolgreich betrieben. Das Aus sei zu bedauern, denn Hotel und Eventzentrum seien ein wichtiger Baustein in der Veranstaltungs-, Gastronomie- und Beherbergungslandschaft.
Zusammenarbeit war "sehr gut"
Der Pressesprecher der Stadt, Roland Karpentier, hebt zudem die Vorzüge des Hotels hervor - die zentrale Lage, den direkten Nahverkehrsanschluss zum Flughafen sowie zur Messe und den kurzen Weg in die Esslinger Innenstadt. Bedauern klingt auch aus der Stimme von Michael Metzler. Der Geschäftsführer der Esslingen Stadtmarketing und Tourismus GmbH (EST) verweist auf die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Hotelbetreiber, der nun „unverschuldet in eine Notlage geraten ist“. Die Corona-Pandemie würde dem Hotel- und Gaststättengewerbe eine „Achterbahnfahrt“ bescheren. Die Gästezahlen im August und September seien im Park Consul Hotel sehr gut gewesen. Doch mit den steigenden Infektionszahlen hätten die Menschen die Lust am Verreisen verloren: „Da kamen nur noch Stornierungen herein.“
Die Stadt hofft auf ein Weiterbestehen des Hotels. „Jetzt bleibt nur die Möglichkeit, das Hotel über eine Ausschreibung an einen neuen Betreiber zu vergeben“, sagt Karpentier. Die Verantwortlichen wollten das Vergabeverfahren zügig starten. Trotz der angespannten Lage der Hotelleriebranche ist die Stadt zuversichtlich: Erste Interessenten hätten sich bereits gemeldet.