Trendgetränk
Der Wein-Adel aus Linsenhofen „ohne Umdrehungen“

Adelheid Schweizer und ihr Mann Jörg haben ihre Produktpalette um zwei Essigvarianten erweitert. Ihr alkoholfreier Secco ist ein Renner. 

Ein auffallender Farbton für die natürlichen Produkte: Adelheid Schweizer hat nun auch Apfelessig im Angebot. Foto: Kai Müller

Es ist ein häufig gehörtes Gespräch bei einer Veranstaltung in der Nürtinger Stadthalle K3N, wenn Sekt ausgeschenkt wird. „Haben Sie auch etwas Alkoholfreies?“, fragt die Besucherin an der Theke. Die Servicekraft deutet dann immer auf eine Gläserreihe mit hellrot-schimmernden Inhalt. Es ist wahlweise der Apfel-Zwetschgen-Secco oder der Apfel-Quitten-Secco aus dem Hause Schweizer. Die alkoholfreie Alternative zum Sekt ist quasi das Markenzeichen von Adelheid Schweizer und ihrem Label „Wein-Adel“ geworden. 3000 Flaschen lässt sie mittlerweile jährlich herstellen. Das alkoholfreie Getränk gibt es nicht nur in der Stadthalle, sondern auch bei Jörg Ebermanns „Linde“ in Oberboihingen, der „Traube“ in Neuffen, im Burgrestaurant Hohen Neuffen oder auch im Belser-Restaurant in Nürtingen.

Schon länger haben sich Adelheid Schweizer und ihr Mann Jörg, der einen Weinberg in Beuren hat, überlegt, was sonst noch aus den Äpfeln ihrer vielen Streuobstwiesen hergestellt werden könnte. „Wir hatten zuerst über Apfelchips nachgedacht“, sagt Adelheid Schweizer. Doch diese können nur in großer Stückzahl produziert werden. Beim Besuch der Fruchtwelt-Messe in Friedrichshafen sei man dann in Kontakt gekommen mit den Knolpershof-Produkten des Allgäuer„Brenner-Wirts“. Dieser stellt für die Feneberg-Lebensmittelläden auch Essig her.

Adelheid und Jörg Schweizer machten schließlich Nägel mit Köpfen und kutschierten 300 Liter frisch gepressten Apfelsaft ins Allgäu. „Wir kennen jeden Apfel davon. Alle sind von Hand aufgelesen worden“, sagt die 50-Jährige. 1000 Flaschen Essig haben sie und ihr Mann produzieren lassen und vor zwei Wochen im Allgäu abgeholt. „Schweizers fruchtige Streuobstmischung“ gibt es nun in der klassischen Apfel-Essig-Variante oder als Apfel-Balsam-Essig. Letzteres eigne sich zum Beispiel zum Verfeinern von Marinaden oder auch als besondere Geschmackskomponente für Desserts, sagt Schweizer.

 

Kleinere Läden im Blick

Ihre Premiere haben die Essige bei der Fleckenweihnacht in Frickenhausen gefeiert. „Die Resonanz war gut“, sagt Schweizer. Die eine oder andere Kundin habe ihr erzählt, dass sie täglich einen Löffel Apfelessig zu sich nehme. Schließlich werde diesem auch eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. „Bei uns ist alles ohne Zusätze, so wie es die Natur hergibt“, sagt Schweizer. Die verwendeten Äpfel seien ungespritzt, erklärt die Linsenhoferin, die im Stuttgarter Wein-Stadtteil Uhlbach aufgewachsen ist, 16 Jahre bei der Weingärtnervereinigung Collegium Wirtemberg arbeitete und seit einiger Zeit auch ausgebildete Weinerlebnisführerin ist. In der Gastronomie ist der Name Wein-Adel schon länger bekannt. Adelheid Schweizer strebt an, dass Secco und Essig auch in kleineren Läden angeboten werden. Über ein eigenes Lädchen verfügt die Weinkennerin nicht. Wer etwas kaufen will, der klingelt einfach am Haus mit dem Apfel an der Bodelschwinghstraße 10 in Linsenhofen.

Informationen gibt es auch auf der Internet-Seite www.wein-adel.de. Adelheid Schweizer ist jedenfalls gespannt, wie das neue Produkt ankommt.