Altbach. Mit dem Superlativ „Sensation“ sollte man als Journalist eher sparsam umgehen: Was den Ausgang der Altbacher Bürgermeisterwahl an diesem Sonntag angeht, muss aber zumindest von einer „dicken Überraschung“ gesprochen werden.
Sebastian Flörchinger, der als Herausforderer angetreten war, hat das Rennen gemacht. Für den in Altbach lebenden und bis jetzt noch bei einem großen Automobilunternehmen als Teamleiter im Bereich IT und Digitalisierung beschäftigten 42-Jährigen sprachen sich 54,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler aus.
Von „Amtsbonus“ kann keine Rede sein
Der bisherige Rathauschef Martin Funk kam auf lediglich 45,5 Prozent der abgegebenen Stimmen, was einer dicken Klatsche gleichkommt. Funk, der ebenfalls 42 Jahre alt ist, wird sich nach seiner ersten Altbacher Amtszeit demzufolge beruflich neu orientieren müssen.
Dass Flörchinger, der einen ruhigen, ausgesprochen besonnenen und sehr direkten Wahlkampf gemacht hatte, mit seiner offenen Art und dem Versprechen, die Neckartalgemeinde voranzubringen, derart überzeugen würde, war nicht unbedingt zu erwarten gewesen.
Wahlbeteiligung bei 46,6 Prozent
Dass der vermeintliche Außenseiter, wie das in solchen Fällen hin und wieder der Fall ist, von einer extrem schwachen Wahlbeteiligung profitiert hätte, kann ebenfalls nicht behauptet werden. Mit 46,6 Prozent lag diese zwar unter der 50-Prozent-Marke. Für eine Bürgermeisterwahl ist diese Quote aber keineswegs als ausgesprochen niedrig einzustufen.

