Der Weg nach Luxemburg hat sich gelohnt. Dort hat Geschäftsstellenleiterin Tanja Breitenbücher die 35 detailgetreuen Repliken aus der Keltenzeit abgeholt. Sie sind nun in einer Sonderausstellung bis zum 31. Januar im Heidengrabenzentrum zu den üblichen Öffnungszeiten (Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr) zu sehen. Die Ausstellung hat der Verein Kelten-Welten konzipiert.
Symbol für die Gemeinschaft
Bevor die Schau mit den Repliken offiziell eröffnet wurde, nahm Tanja Breitenbücher die Gäste auf einen Rundgang durch das Infozentrum mit. Und obwohl viele der Anwesenden sicherlich dort schon häufiger zu Gast waren, schaffte es die studierte Historikerin, dieser Privatführung eine ganz neue Note zu geben. „Man kann immer wieder etwas Neues entdecken“, sagte Breitenbücher und spannte mühelos den Bogen von der keltischen Handelszentrale und der einst größten keltischen Siedlung in Festlandeuropa ins Hier und Jetzt. „Das Heidengrabenzentrum ist ein Symbol für die Gemeinschaft und das Miteinander“, sagte die Geschäftsstellenleiterin. Träger der Keltenwelt ist schließlich der Zweckverband Region am Heidengraben, dem die Gemeinden Grabenstetten, Hülben und Erkenbrechtsweiler angehören.
Tanja Breitenbücher hat noch viele Ideen und Pläne: „Wir wollen noch ganz viel zusammenbauen“, sagte sie. Schließlich solle aus der Geschichte auch Zukunft werden. Und wenn man sehe, zu welcher Handwerkskunst die Kelten fähig waren, dann könnte das Heidengrabenzentrum doch auch Veranstaltungsort einer Messe sein. Es sei ihr Ziel, eine solche zu planen, sagte die Historikerin. Die Darstellungen der Avatare im Zentrum sind eher schlichter Natur. Auch die Schar, die hinter dem von Andrea Häussler entworfenen Totenwagen steht, trägt kaum Schmuck.
Zu welcher Blüte es aber die Kelten in ihrer Zeit gebracht haben, davon gibt nun die Sonderausstellung Zeugnis. Das seien „Glitzer, Gold und Handwerkskunst“, nannte Breitenbücher die Schlagworte. Hier ein Bronzepferdchen, dort ein blau schimmerndes Glasarmband, ein Gürtelbeschlag, kleine Münzen oder der Ring des Keltenfürsten von Glauberg. „Es sind originalgetreue Objekte“, erklärte Tanja Breitenbücher. Sie bieten damit eine Ergänzung zu dem virtuellen Einblick in die Welt der Kelten, für die das Heidengrabenzentrum steht. Die Repliken schlagen zudem eine Brücke zwischen den Grabhügeln der Hallstattzeit am Burrenhof, dem spätlatènezeitlichen Oppidum am Heidengraben und anderen bedeutenden Fundorten.
Einmal Feuerspucker sein
Wer will sich als Feuerspucker versuchen? Da passte es bestens, dass auf die Gäste nach dem Rundgang noch ein kleiner Ausflug zu eben diesen Grabhügeln in unmittelbarer Nähe des Zentrums wartete. Das Team von Cojote Outdoor Events, das bereits das Abseilen vom Kelten-Aussichtsturm in der Nähe möglich gemacht hatte, hat nicht nur einen Pfad mit Fackeln erleuchtet, sondern bot auch Glühwein und Punsch an zwei Lagerfeuern an. Jochen „Joe“ Hintz zeigte, dass Feuerspucken auch für Ungeübte möglich ist. Dafür füllten er und Alex Böhm ein Pulver aus Pilzsporen in kleine Metallröhren. „Das ist eine Art Mehlstaubexplosion“, sagte er, während Constanze Krauß und Simone Koch Glühwein und Punsch an die Gäste verteilten. Der ein oder andere versuchte sich am späten Abend im Feuerspucken und es bildete einen passenden Rahmen. Denn auch das Heidengrabenzentrum, allen voran Tanja Breitenbücher, brennt für neue Ideen. Geschichte braucht eben auch immer eine Zukunft.
Die Sonderausstellung „Repliken Keltischer Kostbarkeiten“ ist noch bis Samstag, 31. Januar 2026, im Heidengrabenzentrum, Burrenhof 2, in Erkenbrechtsweiler zu sehen.

