In Wendlingen ist viel los, wenn es um neue Ideen für den Bausektor geht. Diese Woche ist Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Besuch gekommen, um sich ein Bild zu machen. Er besichtigte zwei IBA-Projekte, die für die Internationale Bauausstellung 2027 der Stadtregion Stuttgart auserkoren wurden.
In der Neckarspinnerei erhielt er vom ehemaligen Leiter der Firma HOS, Frank Reiner, einen kleinen Einblick in die Firmengeschichte. Maria Saum, bei der HOS zuständig für Projektentwicklung und Planung, gab dann einen Überblick über die geplanten Um- und Neubauten auf dem Firmengelände. Sehr interessiert zeigte sich Kretschmann am Start-up Batene, das 2023 in einem historischen Gebäude der Spinnerei ein Forschungslabor aufgebaut hat, um ein neues Speichermedium für die Batterietechnik zu entwickeln. Auch die Wohnmodule des Vereins Adapter, die derzeit im Erdgeschoss des alten Spinnereihochbaus tatsächlich bewohnt werden, ließ sich der Ministerpräsident zeigen. Ein kleiner Rundgang über das weitläufige Gelände mit einem Blick ins Turbinenhaus, in dem bis heute Strom durch Wasserkraft erzeugt wird, rundete den Besuch Kretschmanns in der Neckarspinnerei ab.
Parkhaus als Paradebeispiel
Zweiter Programmpunkt der Besichtigungstour war das Holzparkhaus, das mittlerweile Fachpublikum auch aus dem Ausland nach Wendlingen lockt. Wie es konstruiert ist, stellten Philipp Sieber vom Architekturbüro Hermann und Bosch, Daniel Ruf von der Holzbaufirma Pletschacher aus Dasing und Jonathan Bloehs vom Stadtbauamt Wendlingen vor. Das Parkhaus soll am 11. September eröffnet werden und gilt als das größte Holzparkhaus Deutschlands.
Was das Holzparkhaus unter anderem so besonders macht: Es lässt einige Optionen zu. Man kann es ab- und an anderer Stelle wieder aufbauen. Man kann einzelne Geschosse oder auch das gesamte Parkhaus zum Wohnhaus oder Bürogebäude umbauen. Man kann sogar die einzelnen Holzelemente für ganz andere Bauwerke wiederverwenden, wie Daniel Ruf erläuterte. Insgesamt seien 2550 Kubikmeter Holz verbaut worden. die Aluminium-Verbindungen, die die Holzblöcke miteinander verbinden, können jeweils 22 Tonnen Gewicht tragen. Faszinierend fand der Regierungschef die Technik, die den Gedanken Nachhaltigkeit verinnerlicht hat.