Infrastruktur
Planung für die schnelle Datenleitung

Mit einer ausgeklügelten Planung will die Gemeinde Neidlingen die Breitbandversorgung voranbringen.

Der Glasfaser-Ausbau in Neidlingen ist gar nicht so einfach. Foto: Carsten Riedl

Neidlingen. Wenn man schon die Gottlieb-Stoll-Straße komplett erneuert, dachten sich die Neidlinger Verwaltungsmitarbeiter, dann sollen auch gleich schnelle Datenleitungen in den Untergrund. Sonst kommt womöglich ein paar Jahre später ein Telekommunikationsunternehmen und reißt die nagelneue Straße wieder auf. Also fragte die Gemeinde bei Telekom und Co: Wenn wir schon die Straße aufreißen, wollt ihr dann nicht eure Leitungen reinlegen? Doch das Interesse dieser Unternehmen an Neidlingen ist gering: Die Bebauung ist viel lockerer als in der Stadt, es locken viel weniger Kunden, und die Gemeinde ist leitungsmäßig eine Sackgasse – zum nächsten Ort über die Albhochfläche nach Wiesensteig wäre es ein weiter Weg. Die Hoffnung der Verwaltung, dass irgendein Telekommunikationsunternehmen die offene Straße bereitwillig nutzt und dann womöglich auch gleich links und rechts davon ein wenig weiterbaut, erfüllte sich leider nicht.

Flächendeckende Versorgung ist das Ziel

Nun hat der Gemeinderat die Verwaltung einstimmig beauftragt, eine FFTB-Strukturplanung auszuschreiben. FTTB steht für „Fibre to the Building“, also für die Glasfaserleitung bis ins Haus. Im Haus selbst kann es dann per Glasfaser oder Kupfer weitergehen. Parallel soll das Landratsamt Esslingen für diese Strukturplanung Fördermittel beantragen, es geht um eine Förderung des Bundes zu 100 Prozent bis zu einer Höhe von maximal 50.000 Euro.

Diesen Förderantrag erledigt die Gemeinde Neidlingen nicht selbst, weil sie über den Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Esslingen am Projekt Gigabit-Region Stuttgart beteiligt ist.
Die Strukturplanung soll die Grundlage für bauliche Vorleis­tungen der Gemeinde sein. Diese will bei Sanierungsmaßnahmen in den Straßen geeignete Leerrohre verlegen, die später für die Breitbandversorgung genutzt werden. Diese Verlegung soll aber nicht auf Verdacht erfolgen, sondern gezielt – das Ziel ist in Zukunft eine flächendeckende Versorgung des Ortes.