Weilheim. „Wenn du andere entzünden willst, muss es in dir brennen“, sagt Sandra Schöne. Und wer die 43-jährige Weilheimerin erlebt, weiß: Sie brennt. Für das „Städtle“ und für die Menschen dort.
„Die Weilheimer sind einfach toll“, schwärmt Sandra Schöne. „Jeder hilft mir, alle sind offen – und bis jetzt hat noch keiner nein zu mir gesagt“, blickt sie lachend auf ihre ersten Wochen als Hauptamtliche in der neuen Stabstelle Innenstadtoffensive zurück. Die Halbtagsstelle ist Teil eines Konzepts, mit dem die Stadt Weilheim mehr Leben in ihre Innenstadt bringen möchte. Insgesamt drei Jahre hat Sandra Schöne nun Zeit, um sechs Kernprojekte umzusetzen. Außerdem obliegt ihr das Leerstandsmanagement.
Auch wenn die Weilheimerin ihre Stelle gerade erst angetreten hat – neu ist das alles für sie nicht. Seit 2012 ist sie Erste Vorsitzende des Vereins Stadtmarketing und engagiert sich ehrenamtlich für das Städtle. Aber nicht nur deshalb ist sie für die meisten Weilheimer eine alte Bekannte. Die zweifache Mutter war auch Elternbeirätin im Kindergarten und der Schule, wirkte im Vorstand des Schulsozialvereins mit und sitzt seit 2013 im Kirchengemeinderat der Peterskirche.
„Es gibt so viele Möglichkeiten, etwas zu tun“, betont Sandra Schöne. Und viele davon nutzt die 43-Jährige, die – wie sie selbst zugibt – schwer zu bremsen ist. Dabei sei es ihr gar nicht wichtig, besonders viel in der Öffentlichkeit zu stehen. „Meine Bestätigung ist es, wenn etwas gut wird. Dann bin ich glücklich“, sagt sie. Das gelte zum Beispiel für den Künstlermarkt, den sie dieses Jahr nun schon zum dritten Mal organisiert hat.
Eine große Rolle spielt für sie positives Denken. „Ich bin absolut optimistisch“, sagt Sandra Schöne. Manchmal sei das fast schon des Guten zu viel. Für Weilheim scheint dieser Optimismus aber das richtige Rezept zu sein. Denn in allen Aufgabenbereichen hat Sandra Schöne schon Erfolge erzielt – ob in Sachen Kino, Einkaufsabende, Evo-Päd-Parcours, Zähringer-Vermarktung oder Stadtführungen.
Zur Innenstadtoffensive ist Sandra Schöne über das Stadtmarketing gekommen. Sie arbeitete in verschiedenen Projektgruppen rund um die Belebung des Städtles mit – und wurde am Ende gleich mehrmals von den Teilnehmern als Wunschkandidatin für die Umsetzung auserkoren.
Als Bürgermeister Johannes Züfle schließlich im Dezember auf sie zugekommen sei und gefragt habe, ob sie die gerade genehmigte Stelle annehmen würde, stand für Sandra Schöne die Antwort gleich fest: ja. Damit geht für die gelernte Industriekauffrau auch noch ein Berufswunsch in Erfüllung. „Ich wollte schon immer etwas mit Marketing machen. Aber ich durfte damals nicht“, erzählt sie und strahlt: „Jetzt hat es doch noch geklappt.“
So viel Sandra Schöne auch in die Innenstadt investiert – ihr Herz schlägt auch noch für anderes. Zum Beispiel für ihre Familie, die angesichts ihres Engagements für die Stadt gerade auch ein bisschen zurückstecken muss. Und natürlich für die Musik. „Der Gesang ist meine größte Leidenschaft seit meinem 14. Geburtstag“, sagt Sandra Schöne, die in Weilheim auch als Sägerin bekannt ist.