Das Stühlerücken bei den Fußballern in Kirchheim und Dettingen ist beendet. Wie der VfL am Mittwoch mitteilte, wird Nebih Kadrija, wie bereits vermutet, neuer Trainer des Landesligisten. Der 37-Jährige tritt damit die Nachfolge von Armin Ohran an, der die Teckstädter gemeinsam mit seinem Bruder und Co-Trainer Almir am Dienstag verlassen hatte. Den Posten von Kadrija, der seinen Co-Trainer Simone Stuppia mit nach Kirchheim bringt, übernimmt Roland Schumacher, der die Sportfreunde gemeinsam mit SFD-Urgestein Frank Hermann bis zum Sommer betreuen soll.
Der Abgang Kadrijas kam für die Dettinger überraschend, obwohl der ehemalige Oberligakicker bei seinem Amtsantritt mit SFD-Abteilungsleiter Christian Renz vereinbart hatte, den Verein bei einem Angebot eines höherklassigen Vereins verlassen zu dürfen. „Klar sind wir enttäuscht, aber wir legen Nebih keine Steine in den Weg“, betont Renz, der mit Roland Schumacher kurzfristig auf einen alten Bekannten setzt. Der 45-Jährige, bis vor eineinhalb Jahren bei der TSG Zell als Trainer aktiv, hatte schon einmal als Interimscoach bei den Dettingern ausgeholfen. In der Saison 2013/14 sprang der langjährige SFD-Kicker für den damals entlassenen Oliver Klingler ein. „Damit schließt sich der Kreis für mich“, sagt Schumacher, der sich am Donnerstag der Mannschaft vorstellen und das erste Training leiten will.
Nebih Kadrija wird dies an seiner neuen Wirkungsstätte am Freitag tun. „Mein Ziel ist es, in der Vorbereitungsphase die Mannschaft schnell kennenzulernen, interne Abläufe zu verinnerlichen und ehrlich zu arbeiten“, betont er, der sich mit warmen Worten aus Dettingen verabschiedet. „Ich verlasse den Verein mit gemischten Gefühlen, da ich dort viele Freundschaften geschlossen habe. Ein besonderer Dank gilt Christian Renz, der sein Wort gehalten hat und mir ermöglicht, zu einem höherklassigen Verein zu wechseln.“
Auch für Kadrija, der in Kirchheim auf seine beiden Neffen Argjend und Adonis Shalaj trifft, schließt sich mit der Rückkehr an die Jesinger Allee ein Kreis: Bis 2010 schnürte er für den VfL die Kickstiefel in der Oberliga, nachdem er zuvor seit der F-Jugend alle Jugendmannschaften der „Blauen“ durchlaufen hatte. Nach Stationen in Bissingen, Göppingen und Eislingen kam er 2020 nach Dettingen, wo er mit seinem Team stets um den Aufstieg in die Bezirksliga mitspielte. Dieses Ziel soll nun Roland Schumacher anpeilen, der mit Frank Hermann einen Co bekommt, der die Mannschaft aus dem Effeff kennt und jedes Spiel verfolgt: Hermanns Sohn Robin hütet das SFD-Gehäuse. „Ich bin zuversichtlich, dass wir um die ersten Plätze mitspielen können“, sagt Schumacher, für den im Sommer aber definitiv Schluss sein wird. „Für die neue Saison suchen wir in Ruhe einen neuen Trainer“, sagt SFD-Boss Renz.
Das Engagement von Schumachers Vorgänger bei dessen neuem Klub ist hingegen längerfristig ausgelegt. „Wir planen mit Nebih perspektivisch über die Saison hinaus, ganz unabhängig vom Ligaverbleib“, betont VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth, der große Stücke auf den Rückkehrer hält. „Wir sind überzeugt, dass ihm, zusammen mit seinem Co-Trainer Simone, der Ligaverbleib gelingen kann und er uns auch darüber hinaus hilft, die Mannschaft und den Verein weiterzuentwickeln auf dem Weg, den wir bereits vor längerer Zeit eingeschlagen haben.“
Seinen ersten Einsatz an der Seitenlinie wird Kadrija am Samstag haben, wenn der VfL ab 14.30 Uhr den FC Eislingen zu einem Vorbereitungsspiel auf dem Wembley-Platz an der Jesinger Allee erwartet.